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"Die Russischen Kupfermuenzen im 15.-16. Jahrhundert." |
Die russische Kupfermuenze Pulo ist wesentlicher Bestandteil des russischen Geldsystems im 15.-16. Jahrhundert, sie ist allerdings bisher un-genuegend untersucht worden. "Die russischen Kupfermuenzen" von Dr.P.G.Gajdukov ist die erste Monographie in diesem Bereich der russischen Muenzkunde. Sie ist das Ergebnis einer 17 Jahre langen Forschungsarbeit des Autors mit den Muen-zensammlungen, die in zehn staatlichen Museen verwahrt werden. Ausserdem werden zahlreiche Privatsammlungen und die archaeologischen Mu-enzfunde der letzten 40 Jahre ausgewertet. Ebenso wie Silbermuenzen des 14.-16. Jahrhunderts sind auch russische Pula dieses Zeitalters den einheimischen und auslaendischen Numismatikern wohlbekannt. Sowohl auf russischen Muen-zmaerkten, als auch auf Auktionen im Ausland sind sie sehr gefragt. "Die Russischen Kupfermuenzen" von Dr. P.G. Gajdukov ist der Systematik und der Datierung der russischen Pula gewidmet. Der erste Teil dieses Buches wird "Die Forschung" genannt und besteht aus elf Kapiteln. Im 1.-3. Kapitel wird die Forschungsgeschichte der russischen Pula vorgestellt. Hier findet man eine Uebersicht ueber private und Museumssammlungen sowie Angaben ueber Besonderheiten der Herstellung und ueber die zur Praegung verwendeten Metalle. Im 4. Kapitel werden die mehr als 6000 Pula von Tver' und ihrer Lehen Gorodena, Kasin und Mikulin systematisch geordnet. Zuerst werden die Gewichte der Pula mit Namensnennungen der Grossfuersten von Tver' untersucht [Ivan Mikhaj-lovic (1399-1425), Boris Alexandrovic (1425-1461) und Mikhail Borisovic (1461-1485)] und dann die Gewichte der zahlreichen Pula von Tver', die nur den Stadtnamen nennen. Anhand sich entsprechender Gewichte versucht der Autor, letztere Muenzen zu datieren. Im selben Kapitel werden auch die Pula mit Fuerstennennungen nach dem Anschluss von Tver' an Moskau detailliert beschrieben [Grossfuerst Ivan Ivanovic (1485-1490) und Fuerst Vasilij Ivanovic (1490-1491) ]. Das Kapitel 5 ist der Forschung der Kupfermuenzen des Grossfuerstentums Niznij Novgorod am Ende des 14. Jahrhunderts gewidmet. Hier werden zum ersten Mal einige Pula ohne Stadtnamen, die wohl in Gorodetz gepraegt wurden, von den Muenzen aus Niznij Novgorod abgetrennt. Im 6. Kapitel werden die in Moskau, Mozajsk, Jaroslavl' und Uglic hergestellten Kupfermuenzen des Moskauer Fuerstentums untersucht. Das 7. Kapitel enthaelt eine Uebersicht der Pula von R'azan'-Grossfuerstentum. Im Kapitel 8 werden die novgorodischen Kupfermuenzen mit der Inschrift "КНЯЗЯ ВЕЛИКОГО" (vom Grossfuersten) detailliert durchgesehen. Diese Muenzen wurden kurz nach dem Anschluss Novgorod an Moskau im Jahre 1478 hergestellt. Das 9. Kapitel behandelt die Kupfermuenzen des Moskauer Staates am Ende 15.-16. Jahrhunderts. Hier wird das Problem der Vereinheitlichung der Pulo-Praegung diskutiert. Das spaetere kleine Pulo von Moskau, Tver', Novgorod und Pskov wird vom Autor detailliert untersucht. In einem gesonderten Abschnitt werden alle die schriftlichen Quellen des 16. und 17. Jahrhunderts untersucht, die ueber Kupfermuenzen im russischen Geldsystem des 15. Jahrhunderts berichten: Urkunden, verschiedene literarische und folkloristische Werke sowie die Memoiren und Woerterbuecher von Auslaendern, die den Moskauer Staat besuchten. Anhand dieser Angaben und der Analyse der numismatischen Materialien laesst sich das kleinere Pulo im Moskauer Staat bis zum Ende des 16. Jahrhunderts nachweisen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde diese Muenze am Anfang des 17. Jahrhunderts ganz aus dem Verkehr gezogen. In einem gesonderten Abschnitt des Kapitel 9 werden die zahlreichen Nachahmungen des spaeteren Pulo von Moskau und von Tver' mit Abbildungen des vierfuessigen Tieres und zweikoepfiges Adlers betrachtet. Wahrscheinlich wurden diese Nachahmungen im 16. Jahrhundert hergestellt. Ihr Erscheinen haengt wohl mit dem Mangel offiziell gepraegten Geldes fuer kleinere Zahlungsleistung zusammen. Diese eigenartigen Ersatzmuenzen erleichterten im 16. Jahrhundert die Markttae-tigkeit in den verschiedenen Staedten. Im Kapitel 10 werden die nicht sehr zahlreichen Kupfermuenzen des 15. Jahrhunderts gep-rueft. Leider ist es nicht gelungen, ihr Praegungs-zentrum festzustellen. Im Schlusskapitel 11 werden die Forschungsergebnisse zur Fundtopographie der russischen Pula zusammagefasst. Es zeigt sich, dass die Kupfermuenzen im 15. Jahrhundert nur selten ausser-halb der jeweiligen Fuerstentuemer gefunden wurden. Man findet sie ueberwiegend in den Staedten, die diese Muenzen gepraegt haben. Nach der Entstehung des zentralen Moskauer Staates und nach der Vereinheitlichung der Kupfermuen-zpraegung am Ende des 15. Jahrhunderts verbreiten sie sich zahlreich im Umlauf der Praegungs-staedte und laufen im gesamten russischen Staat um. Es folgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse. Auf 13 Seiten ist die Praegung der Muenzen wiedergegeben; 14 Seiten mit graphischen Darstellungen der Muenzgewichte ergaenzen die Forschungsergebnisse. Die Arbeit enthaelt zwei Anhaenge: Beschreibung der Fundorte russischer Pula (Nr.1-206) und eine Beschreibung der Verwahrungsorte dieser Muenzen. Der Teil II, "Katalog", enthaelt Angaben ueber 19633 Muenzen, die ins 14.-16. Jahrhundert datiert sind; 19615 kupferne und 18 silberne, die unter den Variantennummern 1-602 beschrieben werden. Der Katalog ist in zehn Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt enthaelt die Kupfermuenzen des Grossfuerstertums Tver' und seiner Lehen. Er besteht aus fuenf Teilen: die Muenzen der Stadt Tver' vor und nach ihrem Anschluss an Moskau (5241 und 8738 Exemplare), die Muenzen von Goroden (378 Ex.), von Kasin (365 Ex.) und von Mikulin (30 Ex.). Das ist der groesste Abschnitt des Katalogs. Seine 395 Nummern machen rund 75% von der Gesamtzahl der hier aufgefuehrten Muenzen aus (14758 Ex.). Im zweiten Abschnitt sind die Pula des Fuerstentums Niznij Novgorod beschrieben (17 Ex.), im dritten die des Moskauer Grossfuerstentums und des Moskauer Staates (2209 Ex.). Ausser den Moskauer Pula sind hier auch die Kupfermuenzen von Mozajsk (12 Ex.), von Jaroslavl' (2 Ex.) und von Uglic (l Ex.) in gesonderten Gruppen aufgefuehrt. Im virten Abschnitt stehen die Pula vom Grossfuerstentum R'azan' (7 Ex.), im fuenften die von Novgorod (1903 Ex.) und im sechsten die von Pskov (349 Ex.). Der siebte Abschnitt behandelt die Kupfermuenzen mit unbekanntem Praegungsort (63 Ex.), der achte die Nachahmungen des spaeteren Pulo(300Ex.). Im neunten Abschnitt sind silberne Muenzen aufgefuehrt, die aehnliche Stempel haben wie das Pulo (18 Ex.) und im zehnten wurden die Kupfermuenzen, die mit Silbermuenzenstempeln gepraegt wurden (11 Ex.). Den Katalog beendet eine Liste mit Kupfermuenzen, die nur aus Publikationen bekannt sind (33 Nummern). Innerhalb des ersten Abschnitts des Katalogs sind die Muenzen in Gruppen unterteilt, die ihrerseits in Typen gegliedert sind. Fuer den Muenztyp ist nach Meinung des Autors ein bestimmter Bildinhalt auf der Schauseite (Avers) und eine Inschrift auf der Rueckseite (Revers) charakteristisch. Ein Typ kann aus vielen Varianten bestehen, besonders bei den mit Hilfe von zwei Stempeln hergestellten Muenzen. Die Variante ist die unterste Struktureinheit des Katalogs. Jedes Variante hat eine laufende Nummer, die Bildseite und die Rueckseite werden beschrieben, die bekannte Anzahl der Muenzen, das Gewicht (oder das Mittelgewicht, wenn die Anzahl der Muenzen hoeher als l ist) sowie das Literaturzitat werden angegeben. Praezise Graphiken der Muenzstempel in natuerlicher Groesse und Photographien der Muenzen in doppelter Groesse ergaenzen die Beschreibungen der Varianten. Die Photographien sind zu 52 Tafeln zusammengestellt, die auf den Textteil des Kataloges folgen. Das Buch ist fuer Wissenschaftler, Museums-mitarbeiter, Numismatiker, Sammler und fuer jeden bestimmt, der sich fuer die Geschichte des Geldumlaufs im mittelalterlichen Russland interessiert. |
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